Das wollen die Parteien


März 2018
CDU Grünen und FDP haben sich auf folgenden Kompromiss bei der Windkraft geeinigt:
Sie wollen bis 2025 Anlagen mit 10 GW Leistung installieren. Zum Vergleich: Die 3 Atomkraftwerke im Land produzieren zusammen nur 3,4 GW.
Die Mindestabstände neuer Windparks zu Ortschaften wurden von 800 m auf 1000 m erhöht. Der Mindestabstand zu Siedlungen im Aussenbereich verbleibt bei 400 m bzw. der dreifachen Anlagenhöhe. (Zur selben Zeit einigte sich die CDU-FDP Regierung in NRW auf einen Mindestabstand von 1500 m zu Wohnbebauungen)
Die Abstände zu Denkmal- und Naturschutzgebieten wurden von 300 m auf 200 m verkleinert.
Die Fakten zeigen, dass die Landesregierung beim Thema Windkraft eindeutig grün geprägt ist, und mit minimalen Mindestabständen den Umbau von Schleswig-Holstein zu einem Windenergie-Exportland rücksichtslos vorantreiben will.
Ministerpräsident Günther hat darüber hinaus die Pläne seines Parteifreundes Bundeswirtschaftsminister Altmeyer für einen bundesweiten Mindestabstand von 1000 m zu Siedllungen, zusammen mit der SPD und anderen Landesregierungen torpediert.
CDU
Angetreten die Bürgerinitiativen Ernst zu nehmen und dem Versprechen die Mindestabstände auf 500 m / 1200 m zu erhöhen stellt sie den Ministerpräsidenten. Von diesem Wahlversprechen wurde dann aber kaum etwas durchgesetzt, wie die Koalitionsvereinbarung zeigt.
SPD
Die SPD will die Energiewende nicht gefährden und sieht daher höhere Mindestabstände als "unrealistisch". Sie kritisiert allerdings die Reduzierung des Abstandes zu Naturschutzgebieten.
Grüne
Die Grünen sind die treibende Kraft beim Ausbau der Windenergienutzung. Sie halten "Mindestabstände von 400 m zu Wohnanlagen und 800 m zu Siedlungsflächen des Innenbereichs für richtig". Ausserdem behaupten sie, dass von Infraschall "bei den derzeitigen Planungsgrundsätzen keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu befürchten sind".
FDP
Die FDP forderte vor der Wahl eine Erhöhung des Mindestabstandes zu Ortschaften auf 1000 m bzw. die siebenfache Anlagenhöhe, und im Aussenbereich auf 500 m bzw. die vierfache Anlagenhöhe. Von diesen Forderungen wurde kaum etwas umgesetzt.

Im jetzigen Landtag gibt es keine Partei die sich in ausreichendem Maß für den Schutz der Anwohner einsetzt. Regierung und Opposition wollen beim Windkraftausbau eigentlich das Gleiche.

Pläne der grün-schwarzen Landesregierung 2022
Der Koalitionsvertrag der aktuellen Landesregierung sieht vor, dass statt der geplanten 10 GW Windstrom, welche S-H ohnehin schon zu einem Stromexportland macht, jetzt 15 GW Windstrom erzeugt werden sollen. Da dieses nicht mit den bisherigen Planungsregeln zu machen sein wird, sollen neue Windkraftgebiete ausgewiesen werden. Das soll auf Kosten des Arten- und Denkmalschutz erfolgen. Diese Änderungen werden vom grünen Bundeswirtschaftsminister Habeck vorangetrieben. Statt 2% der Landesfläche sollen jetzt sogar 3% für Windparks vorgesehen sein. Um dieses Ziel zu erreichen sollen die erst 2017 "zum Schutz der Bevölkerung" eingeführten 3H und 5H Abstandsregeln gestrichen werden. Nirgendswo sonst in Deutschland wird der Ausbau der Windkraft so radikal vorangetrieben.
Konsequenterweise sollte die Regierungskoalition jetzt auch das Landesmotto von "Schleswig-Holstein, Land der Horizonte" in "Land der Windparks" ändern.